Rot-grüner Senat verantwortet beim Haus der Erde ein finanzielles Fiasko für die Stadt
Massive Probleme beim Großprojekt für die Universität führen zu Kostenexplosion
Der Neubau des Universitätsgebäudes „Haus der Erde“ wird um deutlich mehr als 100 Millionen Euro teurer. Laut einer aktuellen Drucksache des Senats steigen die Baukosten von 177 auf 303 Millionen Euro. Einschließlich zusätzlicher Finanzierungsmittel wird ein zusätzliches Darlehen von fast 157 Millionen Euro benötigt.
Das Projekt wurde bereits im Jahr 2014 von der Bürgerschaft beschlossen. Ursprünglich sollte die Universität in den Neubau am Schlump bereits Ende 2019 einziehen. Jetzt kann die Nutzung des Gebäudes erst 2024 beginnen. Erstmals hatte der Senat Mitte des letzten Jahres in der Antwort auf eine CDU-Anfrage Schwierigkeiten bei diesem Bauprojekt eingeräumt und eine Verzögerung von einem Jahr erwartet. Mehrfach wurden die Planungsbüros für dieses Projekt ausgetauscht.
Dazu erklärt Thilo Kleibauer, haushaltspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Der Neubau am Geomatikum wird zu einem finanziellen Fiasko für Hamburg. Die Mehrkosten, die der Senat jetzt endlich präzisiert hat, übertreffen alle Befürchtungen. Der rot-grüne Senat hat hier komplett versagt und verantwortet die mangelhafte Planung für eines der größten Universitätsbaumaßnahmen der Stadt. Viel zu spät wurden Planungsmängel erkannt und behoben. Das wirft ein ganz schlechtes Licht auf das Management von Großprojekten durch den Bürgermeister und seinen Senat.
Nach den Problemen bei der Elbphilharmonie hatten die SPD-geführten Senate das kostenstabile Bauen versprochen. Davon ist hier überhaupt nichts mehr zu erkennen. Auch das direkt beim Ersten Bürgermeister angesiedelte Bau-Monitoring hilft offenbar kaum etwas, wenn im Bauablauf dann Schwierigkeiten auftreten. Fünf Jahre nach dem Baubeginn liegt für das ‚Haus der Erde‘ immer noch keine fertige Planung vor. Neben der massiven finanziellen Belastung für den Haushalt führt die deutliche Verzögerung auch zu großen Schwierigkeiten in der Arbeit der Universität.
Jetzt muss sich die Bürgerschaft gründlich mit diesem Problem befassen. Ein schnelles Durchwinken von Mehrkosten in dreistelliger Millionenhöhe im Schatten von Corona kann auch nicht im Interesse der Abgeordneten von SPD und Grünen sein. Gerade angesichts weiterer Großprojekte im Hochschulbau muss der Senat hier transparent und umfassend Rede und Antwort stehen. Daher fordern wir eine Sondersitzung des Haushaltsausschusses, die sich zusammen mit dem Wissenschaftsausschuss ausschließlich mit der neuen Vorlage zum ‚Haus der Erde‘ befasst.“
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